Tag 10 – Keine Zeit

Da ich heute seit 9:00 auf der Arbeit war und mit kurzer Unterbrechung jetzt noch bis 1:00 weiter arbeite, komme ich leider nicht zu mehr, als kurz und knapp zu sagen: 10 Tage rum und ich fühle mich gut. Nicht phänomenal, aber gut.

Das kann auch an dem köstlichen Sushi liegen, das ich gestern gerollt habe… Veganes Sushi ist mindestens genauso lecker wie olles Fischsushi.

Alaaf.

Tag 9 – kann Spuren enthalten

Ich bin jetzt durch viele Zutatenlisten gegangen und so manches Mal bin ich zum Ende hin voller Vorfreude gewesen – dann aber kam der Hinweis: Kann Spuren von Ei, Milch, Tierföten, etc. enthalten. Dann habe ich bisher die Packung immer wehmütig wieder an ihren angestammten Platz zurückgestellt, damit ein weiniger gewissenhafter Zeitgenosse sich ihr annehmen möge.

Aber jetzt frage ich doch mal: Ist das ein wenig übertrieben? Bin ich katholischer als der Papst?

Generell verstehe ich den Ansatz, dass man dann eben dieses Produkt nicht kauft und weiter sucht, es ist ja nicht gänzlich „rein“. Doch bedeutet „Spuren“ nicht eben nur das – Spuren?
Im Grunde heißt das ja nur, dass es in der selben Fabrik wie ein tierisches Produkt hergestellt wurde und auf dem mechanischen Förderband nach der fachmännischen Reinigung durch einen Mitarbeiter noch das ein oder andere tierische Molekül sein Dasein fristet, anstatt mit dem Putzwasser im Orkus verschwunden zu sein.

Wenn man es ganz genau nimmt, kann mir niemand versichern, dass in der veganen Plätzchenfabrik nicht eine Kakerlake in die Dinkelmehlmühle gekrabbelt ist.
„Dann ist es nicht mit Absicht geschehen“, mag man dann einwerfen. Eben.
Ist es bei den Ei-Spuren von der Teigknetmaschine eben auch nicht.

Davon abgesehen gehen bestimmt mehr Tierchen dabei drauf, wenn ich neben der Butterkeksbäckerei eine neue, nur für veganes Kokosfettgebäck, hindüble, nur um den beinahe ätherisch zu nennenden Michkonzentrationen auf dem Förderband zu entgehen.

Verschwende ich mir jetzt zu viele Gedanken auf solche Randthemen?
Ich fühle mich jedenfalls geneigt, die Spuren zuzulassen, aber noch nicht abschließend sicher.

Kann Eurer Meinung nach veganes Essen Spuren von Ei oder Milch enthalten oder ist es dann haram?

Tag 6 – Beobachtungen

Leider habe ich heute sehr wenig Zeit – Besuch beim Arzt, bei den Eltern und nachher noch eine Klausur stehen auf der Agenda. Also in aller Kürze einige Sachen, die mir aufgefallen sind.

  1. Eine kleine Blutabnahme ( nur so ein winziges Test-Röhrchen ) hat mich ziemlich schwindlig gemacht, obschon ich sonst die 400 ml beim Blutsauger vom Roten Kreuz gut wegstecken kann. Vielleicht ist das Zufall.
  2. Den lustig-hitzigen Diskussionen mit meinem Vater wird, neben unseren politischen Differenzen, diese Ernährungsgeschichte hinzugefügt. Highlight: „Der Mensch ist Allesfresser, vegan ist nicht natürlich.“ „Dann nimm die Brille ab.“
  3. Zu Klausuren pfeife ich mir gerne eine Tafel Schokolade rein – was sich jetzt als schwierig gestaltet, selbst vegane Gummibärchen sind nicht ganz so einfach aufzutreiben. Überzuckerter Kaffee und Haselnüsse müssen also erstmal genügen. Etwaige schlechte Ergebnisse kommen also glasklar auf die Negativ-Liste. 😉

PS: Habe gestern Haselnuss-Schokoladen-Aufstrich selbst gemacht. Ich will mich ja nicht selber loben, aber Nutella kann einpacken.

Tag 4 – Zeitverzug

Ein paar Sätze zu mir:

Ich arbeite bei einer recht ansehnlichen Werbeagentur als Copywriter, lerne die Theorie dahinter beim Kreativkader, einer der besten Schulen in dem Bereich, und arbeite noch als Keller.

Folglich habe ich weder Zeit noch Geld.

Eigentlich denkbar schlechte Bedingungen, mich mit dem Veganismus zu befassen… Doch alles auf dieses ominöse „Morgen“ zu verschieben, löst schließlich auch keine Probleme.

Was ich schnell bemerkt habe ist, dass die Gleichung Zeit = Geld erweitert gehört, Zeit = Geld = Veganismus.

Wenn man es wirklich ernst meint, dann muss man den meisten Kram selber kochen. Ich habe heute vegane Bolognese gemacht, die wirklich fleischlos glücklich macht und mich über drei Werktage begleiten wird. Eine rote Beete Suppe wartet im Tiefkühlschrank und asiatische Gemüsepfannen sind schnell gemacht – dennoch ist es alles in allem mit deutlichem Zeitaufwand verbunden. Die ganzen schnellen Schweinereien, die man sich in der Mittagspause gönnen könnte, fallen raus, zusammen mit 80% der günstigen Mittagstischangebote.

Noch bin ich guter Dinge, dass ich es schaffe, satt zu werden – ab nächster Woche bin ich immer bis mindestens 22:30 unterwegs. Ob ich dann noch vorkochen mag?

Mal sehen.