Tag 24 – Der Subventionstristesse entkommen

Es ist, wie ich ein anderes Mal ausgeführt habe, von der Energiebilanz her nicht darstellbar, dass vegane Ernährung so viel teurer ist. Das liegt daran, dass der „Zwischenhändler“, das atmende, irgendwie lebendig zu haltende Tier bei veganer Ernährung als Stoffumwandler rausfällt und man, zugespitzt gesagt, das Futter, statt es mit Hormonen in ein Tier zu pumpen, selber isst.
Die Hauptursache ist wohl der Subventionswahnsinn, der in unserem Land und auf unserem Kontinent herrscht. Dinge, die ganz oder teilweise aus Steuergeldern bezahlt werden, entziehen sich dem Wettbewerb und müssen nicht mehr die bestmögliche Lösung anbieten – Kernenergie, Kriegseinsätze und eben die berüchtigten EU-Milchseen sind gute Beispiele dafür. Die billigste Möglichkeit wäre es eben, aus Soja Sojadrink herzustellen, anstatt über Jahre Soja in Kuhmägen zu stopfen und dann eine Fett-Wasser-Hormonmischung aus deren Eutern zu saugen. Aber Milch wird eben gefördert, also wird fleißig gemolken
Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass man eben einfach Sojadrinks ebenfalls subventionieren müsste, dann wären wieder gleiche Startbedingungen hergestellt – das klingt wie die simpelste Lösung, aber wie hoch muss subventioniert werden? So hoch, dass Sojadrink gleich teuer wie Milch ist? Oder nur noch 1/3 von Milch kostet? Oder doch eher 1/4? Und wer bestimmt das überhaupt? Kommt dann eine jährliche Sojadrink-Milch-Vergleichskommission zusammen und berät die zu erreichenden Differenzen?
Ich bin mir bewusst, dass das Tierwohl in dieser rein ökonomischen Rechnung nicht drin ist, sehe darin aber keine Schwäche. Denn wie viel kostet ein qualvolles Leben? Wie viel ist es ökonomisch wert? Antwort heute: unter Null. Wenn man billiger an einen Liter Milch kommt als an einen Liter Sojadrink, dann ist der Wert negativ, das Produkt mit Leid ist billiger als das Produkt ohne Leid. Und alles dank Subventionen für die ach so armen Milchbauern, die doch nur die Landschaft pflegen wollen. Wenn man schon nicht weiß, wohin mit den ganzen Agrarmitteln, dann kann man auch einfach die Milchbauern als Landschaftsgärtner alimentieren. Problem gelöst.
Erst kommt das Fressen, dann die Moral, sagt man. Wenn die Moral das Fressen sogar einfacher und billiger macht – wie cool wäre das denn?

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