Tag 29 – Zwanghaft

Ich bin wirklich heilfroh, dass ich mich zu dieser veganen Challenge gezwungen habe und weiterhin zwinge – und zwar aus vielen verschiedenen Gründen.

Erstmal finde ich es gut, dass es auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Mir kam die Idee bei der Doku „What the health“, welche ein ziemlich krasses Beispiel für Agitation und Propaganda ist. Wahrscheinlich schreibe ich später nochmal etwas darüber.

Jedenfalls ist es orginär meine Idee und meine Sache. Dass viele andere Leute das unabhängig von mir auch machen, finde ich toll und unerwartet, doch birgt so etwas immer Risiken; das Versagen anderer Mitstreiter kann ein Grund sein, selber auszugeben oder man hat von vornherein keine Lust und folgt nur einem Gruppenzwang.

Ich hingegen zwinge mich selbst; ich bin frei und wenn ich versage, dann bin ich zu 100% selber schuld.

Wenn die Fastenzeit um ist, werde ich nicht vegan bleiben, es sei denn, in mir erwachen in den nächsten zwei Wochen noch Superkräfte – aber auch ohne Röntgenblick hat mich diese Challenge viel gelehrt.

  • Man schafft es zeitlich. Es gibt wohl wenige Leute, die so wenig Freizeit haben wie ich, bei etwa 52 Stunden Arbeitszeit in der Woche plus 9 Stunden Texterschule plus Pendelei zwischen Köln und Düsseldorf.
  • Man schafft es finanziell. Lehrjahre sind keine Herrenjahre – mein Lohn fällt eher karg aus. Trotzdem schaffe ich es, mich mit veganen Speisen zu ernähren ohne den Bionadebourgeoisen Supermarkt (wo die großen Preise wohnen) aufzusuchen. So bekomme ich die teure vegane Tiefkühlpizza natürlich nicht. Davon sterbe ich nicht.
  • Man schafft es. Ich bin wirklich ein Mensch, der gerne Fleisch isst. Das perfekte Essen ist in meinen Augen ein rosafarbener Burger mit karamellisierten Zwiebeln und hausgemachten Saucen oder ein Gyrosteller, der so nach Knoblauch, Fett und Zwiebeln stinkt wie man selber nachher. Trotzdem habe ich kein Gefühl von Verlust, wenn ich an Carnivoren vorbeigehe, die Ihrer Lust fröhnen. Dass ich nach Ostern meinen Fleischkonsum deutlich reduzieren werde, steht außer Frage.
  • Man findet leckere Sachen. Es ist kein Verzicht, wenn man nicht verzichtet. Ich habe so viele leckere Gerichte kennengelernt, dass ich einfach aus Appetit darauf das ein oder andere Fleischgericht auslassen werde.

Hat sich schon jetzt gelohnt.

Versucht es doch auch einmal. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert