Tag 14 – Künstliches, allzu Künstliches

Da ich mich mit mir selber geeinigt habe, dass ich Produkte, die Spuren von Ei, Fleisch, Milch enthalten können, als vegan ansehe (was auch Peta so sieht, weshalb meine Meinung im Grunde einen päpstlichen Segen besitzt) ist mein veganes Experiment mit einem Schlag deutlich einfacher geworden – sehr viele Produkte werden natürlich nicht in einer extra Fabrik hergestellt, dafür ist der Markt zu klein. Dennoch steigt offensichtlich die Bedeutung, sonst gäbe es nicht so viele vegane Angebote, auch von namhaften Herstellern.

Dass Oreos vegan sind, hat mich im ersten Augenblick angenehm überrascht – als ich dann aber auf einem Haufen Verpackungsmüll saß, habe ich den Entschluss getroffen, dass ich kein großer Oreonascher mehr werde. Ich bin weiß Gott nicht militant, eher das Gegenteil davon, aber wenn eine Firma, die es eigentlich besser wissen müsste, extra Verpackung um vier klitzekleine Kekse wickelt und damit sowohl meine Fingerspitzen, meinen Plastikmülleimer als auch meine Nerven strapaziert, dann Hasta la Vista. Ich meine (ernsthaft) sind die Kekse so schlecht, dass sie keine drei Tage an der frischen Luft aushalten und man sie auf Teufel komm raus von der Welt entrücken muss? Oder gibt es einen schmutzigen Deal mit einem größeren Abfallunternehmen? Oder interessiert es die feinen Herren einfach einen feuchten Kehricht, was mit dem Müll ist?

Wie gesagt, ich bin nicht militant und ich weiß, dass manchmal ein Mehr an Verpackung unterm Strich sogar ein Weniger an Transportenergie oder Ausschussware bedeutet – aber wenn ein so einfaches Produkt wie diese kleinen Zuckerschnitten so viel Verpackung nötig haben, dann habe ich diese Zuckerschnitten nicht nötig. Punkt.

Was ich hingegen sehr positiv finde ist, dass es manche Instantnudelsuppe (mit den vielen „E-Nummer“) zu kaufen gibt, die trotz der fleischigen Aufschrift „Huhn“ nichts Derartiges enthält. (z.B. Thai Chef von Penny). Ob man aus Gründen der Authentizität ein Huhn über die Gewürzmischung spazieren lässt? Dazu habe ich nichts gefunden.

Lustig stelle ich mir die Situation in der Firma vor – man kann die Packung jetzt mit einem Vegan-Siegel bedrucken, was die Kundschaft unter den Veganern und den Vegetariern deutlich steigern sollte. Das fände ich persönlich echt hilfreich. Dumm nur, dass Otto Normalesser dann vor Augen geführt bekommt, wie viel Trug in seinem Essen steckt. Nicht, dass er dann anfängt, das Kleingedruckte zu lesen oder gar seine Ernährung zu hinterfragen!!!
Also bleiben solche Geheimnisse auf kleine Internetforen beschränkt und bei Fritze Fleischfreund pfeift fröhlich der Wasserkocher, wenn er sich eine Hühnernudelsuppe kocht.

Veganismus kann so einfach sein, dass man es gar nicht merkt.

Ein Gedanke zu „Tag 14 – Künstliches, allzu Künstliches“

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